Liebe Gemeinde

In der Kesswiler Kirche haben wir es, in der Uttwiler auch, und es ist auch an der Aussenwand der Dozwiler Kapelle angebracht – das Kreuz. Das Zeichen der Christenheit.

Wieso ist ausgerechnet das Kreuz, das Zeichen der Hinrichtung zum Signum des christlichen Glaubens geworden und nicht das offene Grab, das Symbol des neuen Lebens? Oder wieso nicht die Krippe, das Zeichen der Menschwerdung Gottes?

Weil Gott kam und neues Leben eröffnete durch das Kreuz, darum ist es unser Zeichen geworden. Es ist die Schaltstelle zwischen Gottes Menschwerdung und dem neuen Leben, das er uns eröffnet. Das Kreuz ist wie ein Steg, der den grossen Graben, der uns von Gott trennt, überwindet. Der Graben ist unsere menschliche Schuld. Denn wir leben und entscheiden oft, als ob es Gott nicht gäbe. Damit leben wir an Gott vorbei und bleiben ihm etwas schuldig. Schuld trennt Gott und Menschheit.

Doch Gott sucht und findet einen Weg zu uns. Hier wird das Zeichen des Kreuzes zur Erklärung von Gottes Weg. Denn der Weg, den er zu uns findet, ist seine Vergebung. Ein Schritt vom Himmel zur Erde. Das geht mir auf, schaue ich mir das aufrechte Holz des Kreuzes an.

Durch Vergebung von Schuld entlastet, können wir neu leben, nicht erst in der Ewigkeit. Neues Leben durch Vergebung beginnt schon jetzt und hier und zeigt sich in der Art, wie wir uns selbst und anderen begegnen. Unsere Schritte, zu denen Gottes Vergebung befreit, stellt das Querholz des Kreuzes dar.

Es ist ein zutreffendes Symbol, das Kreuz. In diesem Monat werden wir in besonderer Weise darauf schauen und dürfen darüber tiefsinnig und dankbar werden. Denn was es ausdrückt ist gut und tut gut.

Es grüsst Sie sehr herzlich

Ihr Pfarrer Christian Herbst