Liebe Gemeinde

«Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.», sagt Jesus den Seinen (Lukasevangelium 21,28).

Wer auf der Strasse unterwegs ist, sieht oft: Menschen mit den Köpfen nach unten, die auf ihr Smartphone schauen und ganz selbstvergessen mit ihm beschäftigt sind. Das Phänomen ist so verbreitet, dass man bereits von der «Generation Kopf unten» spricht. Ungefährlich ist das alles nicht. Immer mehr Unfälle passieren im Strassenverkehr, weil Fussgänger von ihrem Handy abgelenkt sind.

Ich glaube, so manche Eltern würden sich für ihre Kinder wünschen, was Jesus gesagt hat: «Nehmt doch mal den Kopf hoch! Starrt nicht immer nach unten! Seht doch, was es sonst noch auf der Welt gibt!»

Nun, die Worte Jesu haben eigentlich nichts mit der Smartphone-Nutzung zu tun. Dieses Phänomen gab es damals noch nicht. Aber die Dinge liegen doch näher beieinander, als es scheint. Denn Menschen sind, mit oder ohne Smartphone, gern mal mit dem Blick ganz und gar ausgerichtet nur auf eine Sache und sehen nur das eine und kriegen nichts anderes mehr mit.

Wenn ein Smartphon-Nutzer ganz in sich versunken über die Strasse läuft, kann es lebensrettend sein, wenn einer Ruft: «Mensch, Kopf hoch! Mach die Augen auf!» Wenn Jesus sagt: «Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.», ruft er dazu auf, in der Adventszeit wieder neu die Augen aufzumachen und zu sehen, was um einen herum passiert und was von Gott her auf mich zukommt. Das ist kein Auto in rasanter Fahrt, sondern das, was Jesus mit seinem Wirken in unseren Horizont gestellt hat – Liebe.

Es wäre doch zu schade, wenn man das verpassen würde, nur weil man zu sehr mit sich selbst oder mit seinem Handy beschäftigt ist.

Es wünscht Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit

Ihr Pfarrer Christian Herbst