Liebe Gemeinde
„Aus seiner Fülle haben wir empfangen Gnade um Gnade.“, schreibt Johannes in seinem Evangelium (1,16). Er muss es wissen, denn er hat Jesus in seinen Erdentagen erlebt. Und er hat ihn als Heiland erlebt, der das Leben von Menschen heil macht. Nicht weil alles so wie bei Aladins Wunderlampe zu einem Happy End wird. Nein, die Gründe der Sorgen, die einen bewegen, sie bleiben und die für die persönliche Trauer auch.
Und doch ist da mehr als vorher, wenn ein Mensch sich in seinen Sorgen oder seiner Trauer seinem Heiland anvertraut. Dann ist da um meine Sorge und um meine Trauer das Wissen, dass es mehr gibt als nur das. Nämlich den Rahmen, in dem sich mein Leben und alles, was es ausmacht, abspielt. Eine höhere Ordnung nennen es die einen vorsichtig. Jesus, der Heiland, nennt es Johannes ganz konkret.
Was wir auch erleben im Schönen. Was wir auch durchleben im Schweren. Es ist nie das Ganze und auch nie das Letzte unseres Daseins. Wo wir auch sind und wie es auch in uns aussieht, wir sind eingebettet in einen Zusammenhang, der grösser ist als wir selbst. Das gibt Zuversicht weiterzusehen als nur bis zu dem Punkt, der mich aktuell sehr beschäftigt. Wo wir auch sind und wie es auch in uns aussieht, wir sind eingebettet in einen Zusammenhang, der grösser ist als wir selbst. Das gibt Kraft zum Tragen und Weiterzugehen im Leben.
Wo wir auch sind und wie es auch in uns aussieht, wir sind eingebettet in einen Zusammenhang, der grösser ist als wir selbst. Das zu erleben ist Gnade. Und sie begegnet immer wieder, immer dann, wenn Menschen sich ihrem Heiland anvertrauen im Wort des Gebets oder im Gedanken der inneren Stille. Immer dann dürfen wir fühlen, was Johannes meint, wenn er schreibt: Aus seiner Fülle haben wir empfangen Gnade um Gnade.
Es grüsst Sie sehr herzlich
Ihr Pfarrer Christian Herbst