Liebe Gemeinde
Jesus Christus spricht: „Wachet!“ Markus 13.37
Der Monatsspruch im März lautet: „Wachet!“
Ich fragte mich, was dieses ‚wachet‘ bedeutet. Es ist eine Aufforderung etwas aktiv zu tun, das aber so passiv erscheint. Wachen tönt für mich langweilig. Es ist für mich ähnlich wie ‚warten‘ und ‚nichts tun‘. Stimmt das?
Ich schaute in der Bibel, in welchem Kontext dieser Vers steht und was mit ‚wachet‘ wohl gemeint sein könnte.
Der Kontext in dem dieser Vers steht fordert mich gleich heraus. Jesus gibt diese Aufforderung (zu wachen) seinen Jüngern an die Hand, als diese ihn auf die letzte Zeit auf Erden ansprachen. Es werden Kriege, Hungersnöte und viel Leid herrschen und viele Menschen werden als Retter auftreten. Doch Jesus warnt: wir sollen keinem Menschen vertrauen, der uns Rettung verspricht. Sondern wir sollen wachsam sein.
Ausserdem bittet Jesus seine Jünger nur ein Kapitel später, kurz vor seiner Kreuzigung, dass sie ihm helfen zu wachen und zu beten. Jesus hat Angst. Er weiss, sein Tod steht bevor. In seiner Not bittet er seine Freunde mit ihm zusammen zu wachen. Was passiert? Die Jünger schlafen ein.
Jesus weiss um Gottes Plan mit seinem Tod. Dennoch ist da eine riesen Spannung. Eine grosse Angst.
Er sagt zu seinen Jüngern: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“
Einerseits sind seine Jünger willig, zu wachen und zu beten. Andererseits übermannt sie die Müdigkeit. Aber auch Jesus‘ menschliche Züge werden hier deutlich:
Er bittet seinen Vater, dass er diesen Kelch von ihm nehmen möge. Er weiss im Geist, dass sein Tod höherem dient. Aber sein Fleisch hat Angst.
Mir fällt auf, wachsam sein ist mit Gebet verbunden. Denn wir brauchen Gott dafür. Denn sein Wille entspricht nicht immer unserer egoistischen Natur. Wachsam sein geht einher mit Gebet, mit ihm in Kontakt sein, unseren Willen ihm angleichen. Auch wenn unser Fleisch sich sträubt. Wachen heisst stark bleiben, keine Abkürzung nehmen. Jesus hätte seine eigene Haut vielleicht retten können, in dem er sich den Juden und Römern gebeugt hätte. Es wäre vielleicht einfacher in der Zeit des Wartens auf Menschen zu bauen und unsere Hoffnung auf sie zu setzen.
Aber wachsam sein ist vertrauen, warten, manchmal Blut schwitzen und es kann heissen, Schwieriges über sich ergehen zu lassen. Ja vielleicht sogar den Tod in Kauf zu nehmen. Aber dennoch auf das zu hoffen, was danach kommt. Denn obwohl die Wachen der Römer das Grab Jesu bewacht haben, war es am dritten Tage leer.
Jesus ist auferstanden!
So lasst uns wachsam sein und beten, dass auch wir dann wenn‘s drauf an kommt standhalten können und Gottes Willen zu unserem wird.
Es grüsst Sie sehr herzlich
Ihre Diakonin Simona Pfistner