Liebe Gemeinde
«Wie lieblich ist der Maien aus lauter Gottes Güt. Des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht.» heisst es in einem geistlichen Lied. Und es ist ja so, man geht im Mai gern hinaus und geniesst die Blütenpracht. Und irgendwie wird einem dabei ein wenig anders ums Herz. Man kann gar nicht richtig sagen, wie. Oder aber doch. Das Gedicht «Die Stille» von Arndt Herrmann schafft es.
Manchmal geh’ ich leise fort
aus des Alltags Enge, suche einen stillen Ort, wo die zarten Klänge meiner Seele unverstellt und vernehmlich tönen und mich wieder mit der Welt und mir selbst versöhnen.
Dann bin ich so nah bei mir, dass auf wunderbare Weise ich den Atem spür und mich neu erfahre. Alle Unrast fällt dahin; Lärm und Hektik schwinden. Mein zerstreuter Geist und Sinn kann zur Mitte finden. |
Lauschend lasse ich mich los,
atme nur die Stille. Sie wird hörbar, weit und groß, klein der Drang und Wille. Und mein Leben ordnet sich. Lautlos abgeschieden, fühle ich nun innerlich Heiterkeit und Frieden.
Und indem der Lärm verweht, wird an seiner Stelle mir die Stille zum Gebet und zu einer Quelle, die mich in die Tiefe führt, wo sich Gott enthüllet, meine Seele sanft berührt und die Sehnsucht stillet. |
Ich wünsche Ihnen damit einen gesegneten und frohen Wonnemonat Mai!
Es grüsst Sie sehr herzlich
Ihr Pfarrer Christian Herbst