Liebe Gemeinde
„Du machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde.“ So klingt es im 71. Psalm, im 20. Vers. Es ist das Bibelwort, unter dem wir am 26. November den Ewigkeitssonntag begehen, den Tag, an dem wir im Gottesdienst uns an unsere Verstorbenen erinnern und auch daran denken, dass wir selbst einmal sterben werden.
Der Gedanke an den eigenen Tod muss kein schlimmer Gedanke sein. Ich weiss, für manche ist er das, aber das braucht er nicht sein. Denn wer aus diesem Leben geht, kommt bei Gott an. Er holt uns aus der Tiefe der Erde, wo wir tief ins Leben und die Furcht vor dem Tode verstrickt sind und macht lebendig. Ich finde das ist ein starkes Hoffnungswort und ein Trostwort, das tief geht. Das Loslassen von lieben Menschen, die in den letzten Monaten und auch Jahren von uns gegangen sind, wird damit in einen Horizont gestellt, der die Trauer leichter macht. Traurig bleibt so ein Abschied am Lebensende. Doch er wird erträglich, wenn man weiss, dass wir von der Erde hin in Gottes Hände gehen. Darum gedenken wir unserer Lieben, die wir vermissen, und zünden für sie ein Licht an, das Symbol der Hoffnung, das mit Zeichensprache ausdrückt, dass da, wo wir Dunkelheit ahnen, Licht ist, weil Gott uns wieder lebendig macht und aus den Tiefen der Trauer und auch aus der Tiefe des Todes herauf holt.
Es grüsst Sie sehr herzlich
Ihr Pfarrer Christian Herbst