Liebe Gemeinde
Wie jedes Jahr beginnen auch jetzt wieder etwas verfrüht die geschäftigen Weihnachtsaktivitäten. Dabei gerät schnell ein wichtiges kirchliches Datum aus dem Blick, der Ewigkeitssonntag. Bevor im Kalender der Kirche mit dem 1. Advent ein neues Kirchenjahr beginnt, endet das alte mit dem Ewigkeitssonntag. Dieser Tag passt in den eher grauen Monat November. Gedämpfte Gefühle, Wehmut und Trauer schwingen in den Novembertagen mit, weil wir an die Menschen denken, die in die-sem Kirchenjahr verstorben sind, und auch an die, die schon vor längerer Zeit von uns gegangen sind, mit denen wir den Strom der Zeit nicht mehr teilen können. Die Zeit, die mit zunehmendem Alter immer schneller zu vergehen scheint.
Die Vergänglichkeit steht einem vor Augen, geht man in den Tagen um den Ewig-keitssonntag an die Gräber lieber Menschen. Was einem als Jugendlicher vorkam wie ein Jahrzehnt, erscheint einem heute wie eine Woche. Mit zunehmendem Alter fragt man sich öfter mal, wohin einen der Strom der Zeit treiben wird. Und man wird sich bewusst, wie wenig man eigentlich gegen den Lauf der Zeit unternehmen kann. Aber Jesus sagt (Lukasevangelium 12,35): Haltet euch bereit und lasst eure Lampen nicht verlöschen!
Seine Worte sind ein Aufmuntern zur Hoffnung gerade in der Zeit um den Ewigkeitssonntag mit seiner besonderen Stimmung. Mir sagt Jesus mit seinen Worten dies: Die Zeit vergeht. Doch seid gewiss, am Ende komme ich auf euch zu und geleite euch aus dieser Zeit in Gottes wunderbare neue Zeit hinein. Rechnet damit und lass das Licht eurer Hoffnung nicht klein werden!
Gehen wir so aus dem alten Kirchenjahr hinein ins neue. Es grüsst Sie herzlich Ihr Pfarrer Christian Herbst