Liebe Gemeinde
Im Mai ist Blütezeit und im September Reifezeit. So habe ich das als Kind mal gelernt. Ja, ich weiss, so ganz genau kommt das nicht hin. Blüten kann man auch schon im April bewundern und etliche Früchte kommen nicht erst im September zur vollen Reife. Aber diesen Spruch finde ich dennoch sehr treffend. Im Groben und Ganzen ist es ja so. Es gibt feste Rhythmen und Abläufe in der Natur. Es gibt sie auch in unserem Leben.
Nun sind die Sommerferien vorbei. Die Kinder trauern ihnen noch ein wenig nach, und so mancher Erwachsene auch. Aber so sind die Rhythmen im Leben nun mal. Blühen und reifen, ruhen und tun, sich bemühen und Ergebnisse erzielen. Vertrauen wir uns diesen Rhythmen des Lebens an. Sie haben schon ihren Sinn, in der Natur wie im menschlichen Dasein. Sie sind gewissermassen ein göttliches Prinzip. Der Dichter des 104. Psalms spricht es so aus: Du lässt Gras für das Vieh wachsen und Pflanzen, die der Mensch anbaut. … Der Mensch steht auf und geht an seine Arbeit. … O Herr, welch unermessliche Vielfalt zeigen deine Werke! Sie sind Zeugen deiner Weisheit.
Darum schauen wir nicht wehmütig auf die vergangenen Ferien zurück, sondern freuen uns auf die nächsten Aufgaben und fangen sie mit Gottvertrauen an.
Es grüsst Sie sehr herzlich Ihr Pfarrer Christian Herbst