Liebe Gemeinde
«Nun mal den Teufel nicht an die Wand!» Das ist eine gern gebrauchte Redensart, wenn jemand pessimistische Prognosen gibt. Mich regt sie zum Nachdenken an. Warum soll man den Teufel nicht an die Wand malen? Sprich: Warum soll man Negatives nicht so in den Vordergrund stellen und nicht so zum Thema machen? Nur weil man über eine Sache nicht nachdenkt oder nicht über sie spricht, ist sie doch nicht aus der Welt. Ignorieren ist keine gute Art, mit Dingen umzugehen, die schlecht sind. Das weiss jedes Kind.
Warum den Teufel nicht an die Wand malen? Weil er dann dein Blickfang ist. Darum! Und wohin du schaust, in die Richtung lenkst du die Schritte deines Lebens. Jeder, der schon mal mit dem Velo oder dem Auto unterwegs war und sich irgendetwas an der Seite angeschaut hat, wird auf einmal erschrocken festgestellt haben, dass er von der Strasse abkommt, genau in die Richtung, in welche er geschaut hat.
Darum mal den Teufel nicht an die Wand. Ignoriere das Negative nicht, aber schau auf das Positive. Dann kannst du mit dem, was nicht gut ist, besser umgehen, ja es sogar manchmal umdrehen! Aus dem Streit kann so Versöhnung werden. Aus der Trauer Hoffnung. Aus den Lebensumständen mit den Schutzmassnahmen neue Lebensqualität. So verstehe ich Paulus, wenn er den Ephesern schreibt: Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Epheserbrief 5,8-9)
Es grüsst Sie herzlich Ihr Pfarrer Christian Herbst